Wohlfeile Worte
Der Umgang der EU mit der Afghanistan-Krise erinert fatal an jenen mit der „Flüchtlingskrise“. Ein Kommentar von Uwe Sattler
Die Welt versinkt im Chaos, aber in Brüssel herrscht Sommerruhe. Monatelang waren die Taliban in Afghanistan auf dem Vormarsch, vor über einer Woche rissen sie die Macht an sich, seit Tagen sind die Bilder von der dramatischen Situation am Kabuler Flughafen zu sehen. Nun endlich haben sich auch die EU-Spitzen zu dem asiatischen Drama zu Wort gemeldet, Kommissionschefin von der Leyen, der Außenbeauftragte Borrell, die Innenkommissarin; die Außen- und der Entwicklungsausschüsse des Europaparlaments kamen gar zu einer gemeinsamen Sondersitzung zusammen.
Niemand bezweifelt, dass »Europa« eine Herausforderung ist, wenn es gilt, in Krisen schnell zu handeln. Die Wege der Abstimmung sind ähnlich kompliziert wie jene zur Anreise für mache Abgeordnete nach Brüssel. Das mag tolerabel sein, wenn es um mehr als Worte der Betroffenheit ginge.
Wenn nun aber im Wesentlichen sichere Fluchtwege und eine faire Verteilung der Geflüchteten aus Afghanistan in der EU gefordert werden, klingt das bekannt: aus der »Flüchtlingskrise« 2015 und den Folgejahren. Eine gerechte Verteilung der Geflüchteten auf die EU-Staaten erfolgt bis heute nicht. Das wissen auch von der Leyen & Co. Zu mehr als wohlfeilen Worten reicht es in der EU nicht. Und daran ist nicht die Sommerpause schuld.
die-zukunft.eu freut sich auf Ihre/auf Eure Vorschläge für Beiträge zur Debatte über ein anderes Europa. Bitte geben Sie Ihren Namen, die Organisation sowie eine Kontaktadresse an.
Hinweis
Guter Journalismus ist nicht umsonst.
Die Inhalte auf die-zukunft.eu sind grundsätzlich kostenlos. Aber auch wir brauchen finanzielle Ressourcen, um die-zukunft.eu mit journalistischen Inhalten zu füllen. Unterstützen Sie uns und machen Sie unabhängigen, linken Journalismus möglich.
Kontakt
Sie wollen Kontakt zu uns aufnehmen?
die-zukunft.eu freut sich auf Ihre/auf Eure Vorschläge für Beiträge zur Debatte über ein anderes Europa. Bitte geben Sie Ihren Namen, die Organisation sowie eine Kontaktadresse an.
Zahlungsmethode
Hinweis
Guter Journalismus ist nicht umsonst.
Die Inhalte auf die-zukunft.eu sind grundsätzlich kostenlos. Aber auch wir brauchen finanzielle Ressourcen, um die-zukunft.eu mit journalistischen Inhalten zu füllen. Unterstützen Sie uns und machen Sie unabhängigen, linken Journalismus möglich.
Zahlungsmethode
Kontakt
Sie wollen Kontakt zu uns aufnehmen?
die-zukunft.eu freut sich auf Ihre/auf Eure Vorschläge für Beiträge zur Debatte über ein anderes Europa. Bitte geben Sie Ihren Namen, die Organisation sowie eine Kontaktadresse an.