Uwe Sattler ist Herausgeber von „die-zukunft.eu“ und inhaltlich für die Plattform verantwortlich. Nach zwölf Jahren in der Redaktionsleitung der Tageszeitung „nd.DerTag“/“nd.DieWoche“ ist der Journalist Mitglied des Vorstands der nd.Genossenschaft eG.
Die neue Strategie »EU 2024« ist das Vermächtnis des scheidenden EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker, der bereits vor fünf Jahren mit ebensolchem Anspruch angetreten war – und scheiterte.
Dass im EU-Parlament künftig eine andere Politik nur gegen die gestärkte Fraktion von Europagegnern durchzusetzen ist, macht es nicht einfacher. Aber konstruktive Arbeit ohne ideologische Barrieren ist der vielleicht erfolgversprechendste Weg, den Rechten Einhalt zu gebieten.
Das Spektrum reicht von Parteien, die die EU grundsätzlich ablehnen, über Kräfte, die zumindest die vertraglichen Grundlagen der Gemeinschaft radikal demokratisieren wollen, bis hin zu Gruppierungen, die auch mit Veränderungen in kleinen Schritten leben können.
Sowohl Wirtschaftswissenschaftler Hacker als auch der Journalist und Politikberater Hillje diagnostizieren der EU übereinstimmend schweres Siechtum. Reformunfähigkeit der Wirtschafts- und Währungsunion, soziale Spaltung Europas und Konzeptionslosigkeit in der Asyl- und Migrationskrise stehen symbolisch für die vielfältigen und miteinander verwobenen Krisenprozesse.
Letztlich ist Webers Ankündigung, die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei stoppen zu wollen, nur das Eingeständnis, dass die Türkei aus der Rolle eines Juniorpartners der EU herausgewachsen ist.
Der EU-Vertrag sieht keine Harmonisierung von Sozialsystemen vor. Aber der EU-Vertrag sieht das Ziel der Vollbeschäftigung vor. Deshalb müsste dieses Ziel in allen wirtschaftspolitischen Handlungen der EU energisch verfolgt werden. Das aber ist nie gemacht worden. Wer ein sozialeres Europa will, sollte nicht abstrakt über mehr soziale Gerechtigkeit reden, sondern klar sagen, dass das Ziel